Derzeit kommt im Landkreis Limburg-Weilburg vermehrt die Hasenpest oder Tularämie vor. Hier einige Fakten zu der Erkrankung:

Erreger und empfängliche Spezies:

Der Erreger der Hasenpest ist das Bakterium Francisella tularensis.

Der Erreger kommt in Deutschland bodenständig vor und es kommt sporadisch zu Ausbrüchen. Er kann durch kontaminierten Staub (Getreide oder Heu) als auch durch Wasser und Tierkadaver (Hasen, Kaninchen, Kleinnnager) übertragen werden. Insbesondere nach Massenvermehrungen von Feldmäusen (wie in Jahr 2015) kommt es vermehrt zu Ausbrüchen. In Insekten (z.B.: Zecken, Flöhe) kann der Erreger monatelang infektiös sein.

Nicht nur Wildtiere sondern auch Haustiere und Menschen können erkranken.

Die Gefahr für Hunde und Katzen ist generell eher gering!!!

Erkrankte wilde Hasen, Kaninchen und Nagetiere sind geschwächt und verlieren ihre Fluchtneigung. Dadurch lassen sie sich leichter erbeuten. Auffallend ist der wacklige, torklige Gang. Vermehrt werden tote Hasen und Kaninchen aufgefunden. Sehen Sie ein krankes oder verendetes Tier fassen sie es nicht an, sondern informieren sie den zuständigen Jagdpächter oder das Ordnungsamt bzw das zuständige Veterinäramt :

Landkreis Limburg-Weilburg: 06431 – 296 5869 bzw. Landkreis Lahn-Dill: 06441 – 4077711

Eine Übertragung auf Hauskaninchen ist jederzeit möglich, deshalb sind entsprechende Schutzvorkehrungen anzuraten.

Therapie

Es stehen eine Reihe sehr wirkungsvoller Antibiotika (Doxycyclin, Streptomycin, Ciprofloxacin, Gentamicin) sowohl für die Therapie beim Tier, als auch beim Menschen zur Verfügung. Die Chancen auf Heilung sind bei frühzeitiger Therapie gut bis sehr gut. Eine überstandene Infektion hinterlässt eine lebenslange Immunität.

Erkrankte Wildtiere sollten fachgerecht von ihrem Leiden erlöst werden.

Prophylaxe:

Menschen sollten die Berührung mit wilden Nagern und Hasenartigen vermeiden. Verendete oder offenbar kranke Nager und Hasenartige dürfen nur mit Handschuhen angefasst. Kontaminierte Kleidung muss heiß gewaschen werden.

Hunde sollten unter Kontrolle und von kranken oder verendeten Wildtieren fern gehalten werden. Trinken aus offenen Gewässern und sogar Buddeln in Mauselöchern kann theoretisch eine Infektion verursachen, ist aber sehr selten. Hunde sollten daher während der grassierenden Nagerseuche an der Leine gehalten werden. Katzen erkranken sehr selten; nur reine Wohnungskatzen sind keinem Risiko ausgesetzt.

Zecken und stechende Insekten spielen bei der Übertragung eine wichtige Rolle. Daher sollten Mensch und Haustiere mit entsprechenden Repellentien, die einen Stich/Biss von vornherein verhindern, vorbeugend behandelt werden.